Ophelias Fluch
Umrahmt von lockig-dunklem Haar
Erstrahlt die BlÀsse weiß wie Schnee
Geschlossene Veilchenaugen seit einem Jahr
Treibt sie nun auf diesem See
Gefesselte HÀnde mit Schlingen zerschunden
Gefaltet noch zum letzten Gebet
Das Blut rann aus zu vielen Wunden
Ein lilienhaftes LÀcheln, das alles gesteht
Der Liebste zu ferne dem letzten Kuss
Zerbrochen erschien alle Hoffnung
Mit letzter Kraft ging sie zum Fluss
Bat nÀchtlich um Vergebung
Doch ach der Fluss zu gierig und kalt
Zog sie nieder zu streicheln die Haut
Der Liebe Ufer verwehrte den Halt
Ein himmlischer Seufzer ihr letzter Laut
So trieb sie dahin von Schlingen umgeben
Sinnlich gefesselt und nie mehr allein
Im Flusslauf konnte sie sich nicht bewegen
Die Wasser gefÌllt mit TrÀnenwein
Der Fluss ergoss sich tief im Wald
Sie entfloh seinen Klauen ein letztes Mal
Im Schilf dort im See so bitterkalt
Vollendet der Tod jede Seelenqual
Ihr Liebster vergaß sie vor langer Zeit
Nur das Wasser kennt ihr letztes Geheimnis
Die Hölle zu nah der Himmel zu weit
Entzogen dem erstrebten VerstÀndnis
Noch immer sehnt sie sich nach Liebe
Ihre Seele suchend nach dem was geschah
Stetig den Liebsten mit dunklem Triebe
Umrahmt von lockig-dunklem Haar