Ophelias Träume

In ihrem Wahnsinn zerbrachen Lieb’ und Treue
Schwankenden Schrittes suchte sie noch einen Halt zu pflÃŒcken
In ihrer leidenden Anmut schien es als bereue
Selbst der Tod es ihr Herz so sehr zu bedrÃŒcken

Der Fluss spiegelte ihre eigene Sehnsucht wieder
Alles versprach er ihr in seiner endlosen Gier
Grausam kalt riss er sie zu sich nieder
Und fÃŒllte mit seinen Wassern die Leere in ihr

Sinnlich ließ sie den letzten Atem verwehen
Schwebend fiel sie auf des Flusses Grund
Ganz nah vor sich sah sie ihren Liebsten stehen
Ihre Seele blieb gefangen im feuchten Schlund

Zu neuen Ufern trieb sie in ihrer letzten Ruh
Erkenntnis zeichnete den erstarrten Blick
Das leuchtende Herbstlaub deckte sie zu
Die Natur nahm sich ihr Kind zurÃŒck

Von Unschuld zeugte nur noch die Lilie in ihrer Hand
Die gewonnene BlÀsse umrahmt von schwarzem Haar
Doch gab es keinen der Lebenden der je verstand
Was Ophelia in ihren TrÀumen sah