Er war der berühmte Zauberer der Artussage. Seine Magie war so mächtig, dass ihm im Mittelalter die magische Errichtung von Stonehenge zugeschrieben wurde.
Ebenso soll die berühmte Tafelrunde König Artus' ein Werk Merlins gewesen sein.
Eine späte Kopie derselben ist heute in Winchester zu bewundern.
Über Merlins Geburt wird eine seltsame Geschichte erzählt. Anscheinend wurde den Briten versichert, dass die große Festung, die sie in der Nähe von Stonehenge in der Ebene von Salisbury erbauten, nicht sicher sein würde, bis die erde dort von dem Blut eines Kindes getränkt würde, dessen Vater kein Sterblicher ist. Es erschien unmöglich, ein derartiges halbmenschliches Opfer zu finden, bis bekannt wurde, dass ein hübsches Mädchen ein Kind von einem Dämon hatte. Dieses Kind war Merlin, der trotz seiner christlichen Taufe immer noch über die fantastischen Kräfte verfügte, die er von seinem Vater geerbt hatte. Der Knabe musste schließlich doch nicht der Festung willen geopfert werden, da Merlin dem Problem dank seiner Magie abhelfen konnte.
Diese Mischung aus vorchristlichen und christlichen Vorstellungen mutet eigenartig an, bedenkt man dass Merlin später Artus unterstützte, dessen Vater Uther Pendragon zu seiner Zeit erfolgreich in Britannien einmarschiert war. Merlin ergriff Partei für Uther und setzte seine magischen Kräfte ein, damit Uther mit Igraine in Gestalt ihres Gatten, eines Edelmannes aus Cornwall, schlafen konnte. Durch diese Täuschung wurde Artus gezeugt und als er den Thron bestieg, war Merlin sein vertrauter Ratgeber.
Der keltische Magier wurde häufig als Botschafter beauftragt, da er wie viele der keltischen Götter und Göttinnen seine Gestalt nach Belieben ändern konnte.
Über Merlins Tod kursieren viele Geschichten.
Eine besagt, dass der Zauberer vergaß, dass ein Platz der Tafelrunde nur Galahad zustand, der als einziger würdig war, den heiligen Gral zu sehen. Merlin setzte sich und wurde sofort von der Erde verschlungen, wie auch andere sündige Männer, die es vor ihm versucht hatten.
In einer anderen Geschichte ist Merlins Schwäche für die Frauen der Grund seines Todes. Entweder Viviane, die Herrin des Sees, oder Nimue, Tochter einer sizilianischen Sirene, sperrte ihn in einen verzauberten Baumstamm, nachdem Merlin all die Geheimnisse seiner Magie enthüllt hatte. So sprach Merlin zu dem vorbeikommenden Gawain: "Ich bin auch der größte Narr. Ich liebe ein Frau mehr als mich selbst und ich lehrte meine Geliebte, wie sie mich an sich binden kann. Nun kann mich niemand mehr befreien.